Die letzten beiden Wochenenden war ich jeweils von Donnerstag bis Sonntag in Port Elizabth, um endlich mal wieder Handball zu spielen.
Am ersten Donnerstag wollte ich natürlich auch mit zum Training der Vikings, weil ich mir echt nicht so sicher war, wie viel Handball man wohl verlernen kann und um wieder reinzukommen.
Gesagt getan- Insa, Pit, Sarah und ich sind zur Halle im Township New Brighton gefahren... und mussten leider feststellen, dass es keinen Strom gibt. Also nichts mit erstem Training. Das hieß für mich: Ersters Handballspiel seit Monten ohne vorher mal wirklich den Ball in der Hand gehalten zu haben. Am Samstagabend war dann also das Qualifikationsspiel der Vikings Frauen für die Eastern Cape Meisterschaften. Ich muss zugeben, bei mir hat es schon etwas gedauert bis ich wieder annähernd normal gespielt habe. Dazu kommt noch, dass man eh erst einmal vorsichtiger ist, denn Spielen auf dem berüchtigten Betonboden schreckt schon ab. Das Spiel konnte aber mit Leichtigkeit gewonnen werden und deshalb ging es für Sarah und mich letztes Wochenende wieder nach Pe, um die Mannschaft zu unterstützen. Die Stimmung in der Halle war übrigens genial. Es gab sogar Aufwärmmusik- Gesänge von Vikingsspielern. Sollte man auch mal in Deutschland so machen ;)
Die Mannschaft nach dem Spiel
Dieses Mal hat es sogar mit dem Training geklappt. Zuerst hatten die Vikings, die an diesem Abend etwa 30 Spieler zählten, wovon der Großteil Männer waren, nur die halbe Halle. In der halben Halle, in der das Spielfeld schon kleiner ist, als in Deutschen, wurde dann Parteiball gespielt. Für den Anfang war das gar nicht so schlecht. Danach haben wir 6 Frauen eine längere Zeit lang auf ein Tor gegen verschiedene Vikings Männer gespielt. Ich finde das hat erstaunlich gut geklappt. Nach kurzer Absprache war beispielsweise Kreuzen kein Problem. Am Ende wurde noch ein kleines Turnier mit gemischten Mannschaften gespielt und ich habe mich sogar echt ganz gut eingespielt für das Turnier am Samstag gefühlt.
Eastern Cape Championships:
Unser erstes Spiel sollte planmäßig um 10 Uhr stattfinden. Da ich jetzt ja schon fast 10 Monate in Südafrika bin, war mir aber von vorne herein klar- es wird später. African Time und so.
Ab 10 haben sich dann tatsächlich 5 Frauen- und 5 Männerteams in der Halle eingefunden. Und um halb 12 hat dann das Turnier begonnen.
Das erste Spiel von uns Frauen war gegen Mthatha, der vermutlich stärkste Gegner. Die Partie war hart, denn leider sind die Schiedsrichter hier nicht so gut ausgebildet und es wird deutlich mehr durchgehen gelassen als in Deutschland. Teilweise konnte man sich glücklich schätzen, einen Freiwurf zu bekommen, wenn einem beim Wurf in den Arm gegriffen oder man von hinten geschubst wurde. Generell ist schubsen ganz hoch im Kurs! Gegen ein bisschen Körpereinsatz habe ich nichts, aber teilweise kann es schon echt gefährlich werden, was Verletzungen angeht.
Das Spiel war also nicht ganz leicht und das Ergebnis spiegelte die Partie wieder: gleichstand.
Eigentlich war jetzt schon klar, dass es am Ende auf das Torverhältnis ankommen wird, da beide Teams mit großer Wahrscheinlichkeit den Rest der Spiele gewinnen.
So war es dann auch. Aber so schnell, wie ich das alles hier schreibe, ging die ganze Geschichte dann doch nicht von statten.
Das Turnier war eigentlich für zwei Tage geplant. Da die Mannschaften aber bis zu 6 Stunden Anreise hatten und kein Geld für eine Unterkunft zur Verfügung stand, war klar, dass alle Spiele an einem Tag absolviert werden müssen. Somit sollten wir dann unser letztes Spiel gegen halb 12 haben und davor etwa 4 Stunden spielfrei. So wurde das natürlich ein echt langer Tag, der eigentlich recht schnell umging, aber am Ende doch an den Nerven gezerrt hat.
Besonders also unsere Gegner dann etwa eine Stunde vor unserem Spiel abgereist sind!
Leider war dies auch noch der wohl leichteste Gegener und nun hatten wir nicht mehr die Chance genügend Tore zu werfen, um am Ende über Mthatha zu stehen.
Schade- Wir Frauen sind also Vize Meister geworden.
Bei den Männern war die Sache dagegen ganz eindeutig- sie sind erneuter Eastern Cape Meister.
Trotzdem geht es jetzt wahrscheinlich für Frauen, sowie Männer, Ende Juni nach Kapstadt zu den SA Champs- den nationalen Meisterschaften. Wenn alles klappt besteht also immernoch die Chance Südafrikameister zu werden- das wäre doch mal was!
Am Ende dieses nun doch recht langewordenen Textes noch kurz: Es hat unglaublich Spaß gemacht mal wieder zu spielen und die Atmosphere beim Turnier war auch super :)
alle Vikings von den Championships